Ein Fernsehbericht sorgt für Unmut bei hörgeschädigten Kunden und dem Hörgeräteakustiker, der fünf Filialen im Siegerland und Westerwald mit Erfolg betreibt: Schäfer Hörgeräte. Wie bereits im November berichtet, zahlen die Kassen jetzt bis zu 780,- Euro für ein Hörgerät der neueren Generation. Insgesamt ist also eine bessere Versorgungssituation eingetreten, denn die neuen Kassengeräte leisten deutlich mehr. Auch ist festgelegt, dass bei jeder Beratung mindestens ein zuzahlungsfreies Gerät dem Kunden angeboten werden soll – und dies, so der TV-Bericht, würde nicht von allen Hörgeräteakustikern umgesetzt, sie würden zu ihren eigenen Gunsten zum Zuzahlungsgerät empfehlen. Ein Grund vor Ort nachzuhorchen bei der Hörgeräteakustik-Meisterin Carla Hensel von Schäfer Hörgeräte. „Schwarze Schafe gibt es in jeder Branche und die machen dann die Schlagzeilen“, sagt sie und erläutert, wie der Kunde davor geschützt wird.
Abwägen und prüfen
„Es ist so, dass der Kunde mit jedem Vertrag unterschreibt, was genau er beauftragt. In dieser Erklärung wird abgefragt, dass der Kunde über zuzahlungsfreie Geräte informiert wurde. Es wird im Detail erfasst, warum er sich gegebenenfalls doch für ein Zuzahlungsgerät entschieden hat. Vor Vertragsabschluss gehen Akustiker und Kunde genau die Vor- und Nachteile durch. Wir empfehlen nach wie vor den Kunden: Nehmen Sie sich die Zeit und testen Sie mehrere Gerätetypen, auch zuzahlungsfreie. In vielen Fällen, wie dem altersbedingten Hörverlust im Hochtonbereich, können diese das gut ausgleichen. Bisher sind die Kunden, die nach sechs Jahren einen erneuten Anspruch auf ein Hörgerät haben, mit den neuen zuzahlungsfreien Geräten zufriedener als zuvor.“
Woran erkennt der Kunde, ob er es mit einem „schwarzen Schaf“ zu tun hat?
„Da wir nicht so arbeiten, möchte ich die Frage gerne umdrehen und beantworten, woran man einen guten Hörgeräteakustiker erkennt, denn das bekommen wir von unseren Kunden immer wieder zurückgemeldet: Man schätzt an uns, dass wir uns während eines vorher vereinbarten Termins ausgiebig Zeit nehmen und mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl vorgehen. Nur ein zufriedener Kunde kommt wieder, denn mit dem Kauf eines Gerätes ist die Betreuung ja nicht abgeschlossen. Wir gehen auf Veränderungen im Hörvermögen ein und haben sozusagen immer zwei offene Ohren für deren Bedarf. Dazu sind wir auf die aktive Mitarbeit des Kunden angewiesen und die funktioniert am besten auf Vertrauensbasis und die genießen wir hier vor Ort. Uns gibt es, weil unsere Kunden uns weiterempfehlen.“
Gut beraten ist also, wer sich informiert?
„Ja, wir ermuntern unsere Kunden geradezu, nachzufragen, sich Zeit zu nehmen und nicht etwas zu unterschreiben, das sie nicht verstanden haben. Vertrauen, das ist unser Rezept für erfolgreiches Zusammenwirken.“